Bericht zum Hexenbesenflug

15 unerschrockene Hexenbesen flogen bei der 3. Tour de Culture durch die dunkle Vergangenheit der Hexenverfolgung im ehemaligen Amt Schaumburg und zur Vollstreckungsstätte, der „Schwarzburg“ bei Lockweiler. Besonders erfreulich war, dass wir reichlich Weibsvolk unter uns hatten, die sich lautschallend, lachend über die Urangst der Männer ausliesen, dass man den „Allerwertesten früher auch weghexen konnte“. In heutigen Zeiten der Aufklärung, nennt man diesen Umstand ganz einfach „Impotenz“, die erwiesener Maßen nicht durch Hexenwerk verursacht wird.

Die Tour zeichnete den schicksalhaften letzten Gang der „Susanna Schoulle aus Exwiller“ einer der Urahnen des „Scholle-Clans“ nach, die am 21.11.1618 von Askebusenschützen in Thalexweiler verhaftet wurde, in der Schauenburg (Akropolis des Saarlandes) den Prozeß gemacht bekam, weil sie angeblich mit dem Teufel im Bunde stand. Sie gestand noch am gleichen Tage „im Guten“ (wohl um der Folter zu entgehen und nicht noch weitere Verwandte beschuldigen zu müssen) und wurde am 31.12.1618 auf der Schwarzburg öffentlich hingerichtet. Insgesamt wurden im Saarland in der Zeit von 1587 – ca. 1670 über 4.600 Hexen und Zauberer zu Unrecht verfolgt und gerichtet.
Die Familie Schouller – bis zum Hexenprozeß eine angesehene Bürgermeisterfamilie in Thalexweiler – wurde nach „Hölzershausen“ verbannt. Auch diesen Ort fanden wir. Von dort diffundierten die Scholle dann ins Bohnental und rüber nach Hasborn-Dautweiler. Rudi erklärte noch die besondere Bedeutung der alten Maierei Hasborn-Dautweiler für das Frauen-Kloster in Fraulautern und warum die Haschborrer heute noch wohlhabender sind, als die umliegenden Maiereien. Und Birgit verstand plötzlich ihre Bluterfrischende Wertschöpfung für das inzuchtgeplagte Dorf.

Welche heidnische Bedeutung der Maibaum hat, welch tollen Fruchtbarkeitstänze man zur Wallpurgisnacht feiern durfte, warum sich der Kaltenstein auf dem Hoxberg an Karfreitag dreht und wie MANN überhaupt HEXEN erkennt, DAS ALLES konnte man bei dieser „Tour de Culture“ erfahren.

Insgesamt kamen wir schön ins Schwitzen, bei dieser Bußfahrt über den Schaumberg, die Imsbach, Primstal, Krettnich, rein in die mysthische Schwarz- und Henkersburg. Wie verhext kam es auch zu einem Überschlag – Gott sei Dank, ohne ernsthafte Bläsuren. Und auch der Plattfuß von Ferdi war nur eine Einbildung. Häbber zauberte sich von der Langheck abkürzend schneller zum Bier, als der Resttross, der treu-doof auf ihn wartete. Und Schlussendlich wurden alle unsere Gebete erhört. Das BIER war schön kalt, die Hexen waren allesamt appetitlich und gut drauf an diesem Tag. Nur die Wolken zeigten ihr traurig, graues Bild. Ich werden noch lange an Susanna Schouller denken, die Unschuldig in den Tod gegangen ist und ihren Scholle-Glan vor weiterem Ungemach bewahrt hat.

Daran sieht man einmal mehr, wie genießenswert unser Bikerleben im HIER und JETZT ist.

6 Gedanken zu „Bericht zum Hexenbesenflug

  1. Schöne Tour, ich bin nur froh, dass die modernen Hexen mit den schwarzen Canyons nicht verbrannt wurden. Leider hat mir der Hexenmeister etwas an den Oberschenkel gehext, das leider heute noch deutlich zu sehen ist. Ich wusste auch nicht, dass das Handauflegen in diesem Fall schaden könnte. Ein Platz im Elisabeth Zilken Haus in SB steht mir auf jedem Fall zu.

  2. Hallo Peter, ich kann Sandra nur zustimmen, es war wirklich sehr interessant auf den Spuren der armen Susanna zu biken. Die Schwarzburg fand ich äußerst gruselig, vorallem den steilen Pfad runter.
    Wenn du schön brav bist zeig ich dir auch noch wie man/Frau die Fotos im Bikers-Point auf die richtige Größe hext.Freue mich schon auf deine nexte Tour

  3. ab Inernet Explorer 8 werden die Fotos automatisch auf die richtige Größe „gehext“ und man hat den Vorteil sich die Bilder noch vergrößern zu können, wenn man sich mal was genauer anschauen möchte, also Bilder so lassen und Internet Explorer updaten!!
    PS: schöne Tour

  4. at Sandra: ich hoffe dein Zaubermeister hat den Oberschenkel wieder ganz geheilt. at Birgit: ich will gerne brav sein und mir deine Foto-Hexenkünste erklären lassen. at Armin: manche Männer haben halt doch ne Packung mehr Zaubertricks auf Lager – grins…

    at all: hat mir selbst am Meisten Spaß gemacht. Frage: Soll ich die nächste (Juli) „Tour de Culture“ nochmal Donnerstags oder Freitags ansetzen?

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