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Tour de Culture – Grenzenlos spannend (Bericht)

Zur „Tour de Culture“ – Radtour 2018 mit dem Thema: „Grenzenlos spannend“ starteten 38 muntere Biker am Schaumbergbad. Die ersten Höhenmeter von insgesamt 800 wurden sogleich Richtung Herzweg „abgefrühstückt“. Oben an der Ski-Wiese erwartete der Buchautor und Heimatforscher Thomas Besse den noch vollständigen Tross am ersten Grenzstein des historischen „Abtei Waldes unterhalb der Burg“ (s. Foto: TdC_Schaumberg). Dass dieser Stein von 1752 echt sein musste erkannte man an dem „links-gewendeten“ und eingravierten Abtstab. Thomas Besse wusste hierzu eine Anekdote zu erzählen, nämlich dass der Stein schon einmal von einem Landwirt entwendet wurde und auf kritisches Anmahnen des Bürgermeisters wieder nachts und heimlich zurück gebracht, jedoch falsch herum wieder in den Boden eingegraben wurde. So zeigt der Abtstab nicht Richtung Wald, was korrekt wäre, sondern Richtung Wiese.

Weiter ging es über schattige Pfade und Wege auf eine Abfahrt entlang weiterer ehemaliger Abtei Wälder am Blasiusberg und Kapelle vorbei ins Bergweiler-Sotzweiler Tal und quer durch die Niederwiese. Schönstes Kaiserwetter, frische Luft und herrliche Panoramen und Aussichten sorgten für Beste Laune unter den Bikern. Doch bereits der nächste Anstieg, die Durchfahrt des wieder schattig, kühlen Engscheider Waldes beförderte Schweißperlen auf die Haut und Durst in die Hälse. Gut dass es grob Richtung Höchsten ging und die dortige Pause bereits angekündigt war. Der zweite Stop ereilte uns planmäßig an der ehemaligen Herrschaftsgrenze und dem Dreibannstein zwischen der Baillage du Schaumbourg (ehemals Lothringen), der Grafschaft Pfalz-Zweibrücken und der Grafschaft Nassau-Saarbrücken von 1767 (s. Foto: TdC_Finkenrech und …_stein). Weiter führte Thomas Besse zu den Irrungen und Wirrungen unseres Schaumberger Landes bis hin zur französischen Revolution aus und konnte hierbei aus seinen jüngsten Veröffentlichungen Belege zum Besten geben. Wer hätte gewusst, dass mit Stanislaus der Erste I. Leszczyński (1737 – 1766), sozusagen ein Pole, Herzog und somit Herrscher über Lothringen und unsere Urahnen gewesen ist?

Weiter ging es Richtung Aschbach und den früheren Aschbacher Ortsteil Henselhofen und durch dortige Abtei-Wälder, denn auch dieser Ort, wie auch Gresaubach, Thalexweiler, Steinbach und sogar Dörsdorf, ja sogar Marpingen gehörte früher zum Schaumberg-Amtsgebiet. Das Beste daran war, neben der wundervollen Aussicht ins Theeltal mit Blick bis zu den Dillinger Hütten-Schloten und noch weiter hinaus in den Saargau, die erneute Abfahrt. Leider gingen uns kurzfristig ein paar Nachzügler verloren. Jetzt zeigte sich, was die nahezu professionell geschulten und erfahrenen Tour Guides des TuS Peterbergs so wertvoll macht. Kurzum wurden alle Biker bis zum Sportplatz Aschbach wieder zusammen geführt. Leider verließen uns an dieser Stelle die ersten 3 Mitfahrer. Sie hatten die Ausschreibung nicht richtig gelesen. Vierzig Kilometer in einfachem Geläuf unterscheiden sich doch dramatisch von solchen mit 800 Meter Aufstieg. Jetzt konnten wir den extremen Aufstieg rauf nach Höchsten ohne schlechtes Gewissen antreten. Unser ältester und treuster Tour de Culture Mitfahrer, Norbert Meisberger (80) aus Theley, machte dagegen keinerlei Huddel und folgte wie ein Jungbrunnen direkt am Hinterrad des TourGuides stoisch weiter.

Selbst beim Dritten Stop im Homeswald, konnte er hellwach den weiteren Ausführungen von Thomas Besse folgen. Doch jetzt rief das (alkoholfreie) Weizenbier von Höchsten derart deutlich herunter, dass manch einer halluzinierte und weiter wollte. Frei nach dem Motto, nicht das Weizenbier, sondern: „Der Berg ruaft!“ Dank der 300 Watt im Bosch-Motor konnte der TourGuide mit seinem mintgrünen Lastenrad zunächst die Querung der Landstraße für Alle absichern und dann vorbei am Geächze der nicht motorisierten Räder den letzten Stich zur höchsten Erhebung des Landkreises Saarlouis aufsteigen. Dank dem gewohnt, besten Biergarten-Service von „Steffi“ reichten genussvolle 30 Minuten Pause, die Flüssigkeits-Reservoire der Radler wieder aufzufüllen. Das Café Waldfrieden auf Höchsten wurde seinem Ruf, das vielleicht bikerfreundlichste Waldcafe zu sein, mehr als gerecht.

Mit Sondergenehmigung wurde der Truppenübungsplatz „Die Hölle“ gequert, ein weitere ästhetischer Erlebnis-Happen, der Blick rüber zu unserem Hausberg, geschnappt und quer durch Wiesen und historische „Awenner“ der Durchstich zur ehemaligen und heute verschollenen Siedlung Hölzershausen am Fuße des Ritzelberges gemeistert. Und immer mehr trennte sich die Spreu vom Weizen. Wer „Gnade mit seinen Waden“ hatte, bog Richtung Hasborn und Heimat kurzerhand ab und visierte den Schongang an.

Die Anderen Konditionsbolzen lauschten weiteren Anekdoten des historisch bewanderten Guides und lernten so, warum die „Haschborer Mäde“ früher nicht die „Däschderscher oder Iwwerrother Burschen“ heiraten durften. Eben weil sie sprichwörtlich etwas „Besseres“ waren, nämlich Untertanen des Frauenklosters von Fraulautern, welches unter dem besonderen Schutz des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. standen. Die umliegenden leibeigenen Dörfler mussten sich schon von ihren Herren freikaufen, wenn Sie in dieses paradiesische Nachbardorf umziehen wollten. So ist in manch einem Mythos oder Märchen ein wahrer Kern enthalten. Und nur die Mitradler oder -Wanderer der Tour de Culture erfahren die ganzen, recherchierten Wahrheiten, mitunter auch einmal mit einem Zwinkern und einem Lachen im Blick.

Weitere Höhenmeter, schwierige Wegpassagen und die Hitze forderten weitere Opfer und nur der unbedingte Durchhalte Willen der Härtesten ließen sie noch den Allerwald, den Bitschberg, das Hofgut Imsbach und die Grenze nach Oldenburg, sowie die Johann-Adams-Mühle und dann die Rückkehr zum Schaumberg Bad grenzenlos spannend erleben. So kamen von ursprünglich 39 Mitradlern lediglich 11 Wadenquäler am Ziel an und gönnten sich in lockerer, entspannender Runde den letzten Trink. Und so schlossen wir 2018 die Tour de Culture auch mit dem Prädikat grenzenlos zu schwer ab. Norbert Hinsberger, der achtzig Jährige Schaumberg-Turm-Bezwinger und Tour de Culture Älteste, erwartete mich den Tour-Guide am Bad mit einem Zwinkern und der Frage: „Peter, was hast du denn für die TdC 2019 schon geplant!“ Er werde in jedem Fall auch mit 81 wieder und dann zum Fünften mal dabei sein!

Mein lieber Schwan! Oder sollte ich besser sagen: „Alter Berschmann!“

So long. Und, Glück Auf!
Yours

Thomas Besse erklärt den Dreibannstein am Finkenrech

Der Abtstein am Herzweg
die letzten Meter zum Waldcafe auf Höchsten

Peter Schneider

 

TdC – Durch die Seele der Kelten (Bericht)

Endlich war es wieder soweit. Am „Vatertag“ reisten 30 Helden, wie die Kelten einst auf ihren Schlachtrössern im Dies-seits nun auf ihren Kettenrössern mitten „durch die Seelen-Landschaft“ unserer treverischen Urahnen. Die Tour führte vom Schaumberg-Bad aus über die Bahntrasse, durch Matschlöcher, Wälder und Felder zunächst an das Grab des Fürsten vom „Fuchshübel“ zwischen Theley und Selbach. Dieser wurde erst 1837 ausgegraben und erforscht. Zu Lebzeiten in der Laténe-Zeit musste er ein bedeutender Stammes-Krieger, politischer und spiritueller Führer der Kelten auf dem Mommerich gewesen sein. Heute noch hat er aus der Anderswelt einen Blick auf seine ehemalige Fliehburg.

Was den Tour-Guide umso mehr wunderte, war dass keiner der Mitreisenden die „Triskele“ als Symbol für Geburt – Leben – Sterben UND Wiedergeburt kannte. Und auch sonst konnte Peter wieder Story um Story erzählen, ohne dass Jemand ernsthaften Zweifel an den Kelten-Anekdoten anmeldete. So fanden es nicht wenige Männer „eine gute Einrichtung“ jener Zeit vor über 2.000 Jahren, dass eine Ehe in der Regel für das erste Jahr „befristet“ geschlossen wurde und bei Kinderlosigkeit „leicht wieder geschieden werden konnte“. Auch dass man sich ggf. in der Anderswelt, deren Zugang womöglich an der Nahe-Quelle zu finden war, in eine Quelljungfrau oder Elfe verlieben konnte. Und wenn Einem das widerfährt, dann bleibt man auf der anderen Seite – sozusagen in seinem Traum – gefangen. Um die gut lauschternden Biker nicht allzu sehr zu fesseln, flogen wir dann auch gleich weiter in Richtung Momberg bei Gronig und durchquerten noch das früher gefürchtete Grab und Moor, den Oberthaler Bruch.

Selbst diese Hürde nahm unser ältester E-Biker (Hr. Meisberger aus Theley, der übrigens das Fürstengrab ehrenamtlich sauber hält!) mit 79 Jahren mit Bravour. Überall begegneten wir an diesem Vatertag der real-keltischen-Jugendkultur mit ihren Bollerwägelchjer, mit Musik-Boxen und jeder Menge Beiwerk in Dosen und auch aus Gras, so dass es bei diesem Kaiserwetter überall süßlich roch. Einer grüßte auch dem entsprechend den Torques-Träger und Vorwegfahrer mit den Worten: „Schöner Vadderdaaach! Ach wenn dau schon alt bischd!“ (Dachte bei mir: „Schöner Vaterdach, ach wenn dau noch keen Vadder bischd!“)

Ja, und dann kamen die Höhenmeter und die Überhol-Manöver der E-Bike-Damen und -Herren! Einer, meiner Gerhard überholte mich sogar extra, weil er dachte, dass ich mitten am Berg nochmals eine Story auspacken würde – UND weil er mir freiwillig ein Bier schulden wollte. Das fand ich sogleich ganz Groß artig!!!

Leider hielten sich die meisten an die goldene Regel, den Guide nicht zu überholen. Sie hatten wohl zuviel Courage vor mir als keltischer Krieger und „Wiedergänger“! Allerlei gab es noch zu erfahren aus der Vorstellungs-Welt der Gallier. So dass es den Tour de Culture Mannen und Frauen schwante, dass wir keine GERMANEN, sondern vielmehr Leut seelige, gerne zu den regulären Festen – und darüber hinaus zu allen möglichen Zwischen-Festen – feiernde, trinkfreudige, Rabauken von unserer althergebrachten Genetik sein müssen.

Und so stimmten alle in den neuen Schlachtruf: H E L G A !!! ein und warfen sich todesmutig in die Abfahrt von der ehemaligen Fliehburg am Mommerich hinunter ins Ober Tal auf die neu-epochale Bahntrasse. Noch einmal ging es dann hoch zum Weizenbier:

Und spätestens hier, dankten wir den keltischen GÖTTERN noch einmal mit dem schallenden Ruf: HELGAAAAA!!!! Vertrieben wir die restlichen Biergarten-Gäste:

und opferten unseren BESTEN:

WEIZEN in Form von BIER in Mich und im HIER!

Es grüßet auf Immerdar mit fürchterlichem Schrei und Getöse – dass die RÖMER sich in die Höse scheißen für alle ZEIT, Eure:

HELGAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!

Tour de Culture – Cäsar ante Portas, So. 29.06.2014

Hallo Leute, irgendwie haben es die keltischen Spione geschafft und die Vorankündigung zur gallo-römischen ¨Tour de Culture¨ aus dem Biker-Netz verschwinden lassen. Dennoch biete ich für ¨Kurzentschlossene¨ an, dass wir am Sonntag, 29. Juni 2014, um 9.30 Uhr an der Sonnenwald-Ranch starten und uns auf die alten Römerstraßen machen. Zunächst erklimmen wir den Schaumberg, wie es Vares bei seiner Wettfahrt mit dem Teufel getan hat und dann stürzen wir uns hinab zum ¨Ausgrabungsfest im Wareswald¨ – verharren dort nicht lange – und bewegen uns bei wunderschöner Aussicht auf den alten Römerstraßen.

Nach ca. 37 km und 600 Hm erwartet uns der ¨vinum et veritas¨, sowie mehrere kühle Biere und Holunder-Limonade – ah, natürlich hat Obelix ein Wildschwein und Asterix ein Reh für uns erlegt. Leider so fürchterlich mit der Axt verhauen, dass Edelgulasch im Römertopf daraus gemacht wurde. Wer eine Portion (ca. 5 Euronen) zur Waden-Stärkung inklusive Spätzle mag, möge die Mailtrommel an mich schlagen unter pitsneyder(at)googlemail.com.

Auch bei wenigen Teilnehmern wird gestartet, da es die ¨Jungfernfahrt¨ zur gallo-römischen Epoche ist.