Archiv für den Monat: August 2010

Die alt. Alpenüberquerung: Tag 5 – Ab durch’s Gehääcks

Am vorletzten Tag auf dem Weg zum Gardasee galt es die Strecke von Ponte di Legno nach Madanna die Campiglio zu bezwingen. Im Expresstempo ging es über den Tonale-Pass runter nach Ossana. Das letzte Teilstück der Abfahrt führte uns über einen Single-Trail der gespickt mit umgefallenen Tannen, Dornen und Hecken war. Über die Ursache, warum wir diesen Weg fuhren wurde anschließend heftig disktuiert und die wahre Ursache lassen wir den Leser für sich entscheiden: laut Guide hat das Navi den Weg so vorgegeben, während die anderen Tour-Teinehmer vermuteten, dass unser Guide schlicht und einfach Heimweh nach solchen Wegen hatte 🙂
Von Ossana aus begann der schweißtreibende und lange Anstieg nach Oro Bruno (wir wollen die Daheimgebliebenen nicht wieder mit Aussagen über unser tolles Wetter ärgern), wo wir auch unsere Nachmittagspause machten. Anschließend ging es über Schotterwege Richtung Tal. Kurz vor Ziel galt es noch einen  Waldweg über einen Single-Trail zu befahren. Durch den Regen der letzten Tage war der Weg derart durchgeweicht, dass ein Biker, der mutig ein Schlagloch durchfahren wollte, kurz darauf sein Hinterrag bis fast zur Nabe im Schlammloch versenkt hatte. O.k.: die Ursache für den Mut lag in einer verloren gegangenen Befestigungsschraube einer Schuhplatte und dieser Defekt hinderte am Ausklicken… Mit einem Kunstsprung rettete er den freien Fuß ans Ufer und konnte so sein Fahrrad vorm Versinken noch trockenen Fußes retten. Die letzten Kilometer nach Madonna verliefen dann ohnen besondere Ereignisse.
Tourdaten: 51km, 1700hm

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Die alt. Alpenüberquerung: Tag 4 – eine Teer-Tour

Los ging’s um 9 Uhr bei bedecktem Himmel. Durch die Wolkenschicht über dem Tal von Grosio (650m über NN) war es schon 22°C warm mit einer Luftfeuchtigkeit von nahe 100%. Entsprechend langsam nahmen wir den Anstieg über eine schmale, wenig befahrene Teerstraße zum Passo di Foppa (1852m über NN) in Angriff. Bereits ab 1200m zeigte sich die Sonne und wir hatten den Rest des Tages wieder Kaiserwetter. Kurz vor dem Foppa-Pass machten wir an einerm Brunnen Rast und feuerten die anderen Radfahrer an, welche uns passierten. Auch wir wurden auf unserer Tour immer wieder angefeuert – die Italiener sind total radsportbegeistert und dann wird schon mal das Fenster vom passierenden Auto für ein „forza“ heruntergekurbelt…
Nach erfolgter Rast (kaum zu glauben, aber wir machten keinen Einkehrschwung fürs Mittagessen) ging es weiter zum höchsten Punkt der Tour auf 2100m. Dort wartete wieder eine lange Abfahrt auf uns … die steilsten Stücke dieses Weges (>30% Gefälle – so genau wissen wir es nicht, da wirklich keiner von uns länger auf den Tacho schauen wollte) waren frisch asphaltiert und unsere Bremsen rauchten ordentlich. Am Ende der Abfahrt wurde am Dorfplatz ein Kaffee genossen und anschließend die restlichen 10km nach Ponte die Lengio über Seitenstraßen in Angriff genommen. Erwähnenswert ist das Abendessen in der Pizzeria La Brasa: köstlich, super preiswert, schneller und freundlicher Service und satt haben sie uns auch bekommen 🙂
Tourdaten: 47km, 1900hm

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Die alt. Alpenüberquerung: Tag 3 – Gegen den Wind

Um 9 Uhr starteten Wir bei strahlend blauem Himmel und 16° in St. Maria mit Ziel Grosio. Direkt am Anfang warteten 850hm darauf erklommen zu werden. Über einen breiten Schotterweg erreichten wir bald Döss Rand in 2236m Höhe wo wir die erste Rast einlegten. Durchs Val Mora (traumhaft schön!) fuhren wir zuerst über einen Schotterweg und anschließend einen klasse Singletrail und erreichten nach 23km den Lago San Giacomo. Hier setzte zum ersten Mal der starke Gegenwind ein, der uns auf dem flachen, 25km langen, Teilstück über den Lago die Cancano nach Arnoga, ständig krätig entgegenblies und die Geschwindigkeit teilweise auf unter 10 km/h reduzierte – wir hatten das Gefühl eine 10% Steigung zu erklimmen… In Arnoga stärkten wir uns mit Pizza & Pasta (Rudi: danke für den Tipp, wenn wir auch 12:30h nur um wenige Sekunden verpassten…) und machten uns auf das letzte Drittel der Etappe. Nach einer kleinen Schleife „Rund um Permoglio“ (auch Männer verfahren sich mal …unser Track führte uns plötzlich wieder um ein paar Kilometer zurück nach Permoglio….) nahmen wir den Schlussanstieg auf den 2301m hoch gelegenen Verva-Pass. Der 450hm lange Anstieg forderte – bei erneut starkem Gegenwind – die letzten Kraft-Reserven und schließlich hatten wir diesen Pass bezwungen. Dort oben war der Himmel bei 14°C dunkel bewölkt und der eisige Wind lies die gefühlte Temperatur in den niedrigen einstelligen Bereich sinken (trotzdem: Verva-Pass, 14°C, eisiger Wind – die Frisur sitzt). Die anschließende Abfahrt über 20km und 1650hm ließ bei allen Teilnehmern das Grinsen für mehrere Stunden nicht mehr aus dem Gesicht weichen 🙂

Gekrönt wurde der Abend durch ein super 3-Gänge-Menü (das aus SEHR großen Portionen bestand!!!) im Hotel Sassella in Grosio. Sollte es morgen regnen, weist der Autor jede Schuld von sich, seine Teller waren leer … 😉

@Lothar: der Mann mit der Glatze war heute auch der Chef … der Mann ist echt klasse…. habe leider Dein Kommentar zu spät gelesen, werde ich aber morgen früh nachholen…
Tourdaten: 80km, 1850hm
 
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Die alt. Alpenüberquerung: Tag 2 – eine Traumtour durch die Uina-Schlucht

Bei kühlen 13° machten wir uns um 9 Uhr auf den Weg über die Via Claudia nach Martina in der Schweiz. Von dort ging es über einen Radweg bis zum Campingplatz Sur En am Fuße der Uina-Schlucht. Von dort führte uns ein Schotterweg über 700hm an der Dadaint D’Uina vorbei zum Einstieg in die Uina-Schlucht. Für Mountainbiker gilt in dieser ein absolutes Fahrverbot, was auch seine Richtigkeit hat. Der Weg durch die Schlucht ist traumhaft schön: der Weg windet sich am Fels entlang bzw. hindurch und hinter jeder Kurve warten neue Eindrücke und Aussichten.
Viel zu schnell ging die Schlucht zu Ende und es waren nur noch wenige Höhenmeter bis zum höchten Punkt der Tour auf 2300m. Dort gibt es ein Drehkreuz für den Grenzübergang von der Schweiz nach Italien, das wir trotz vergessenen Personalausweises problemlos passieren konnten. Wenige Minuten später machten wir unsere verdiente Pause auf der Sasvenna-Hütte und nach erfolgter Stärkung vernichteten wir auf der schönen Abfahrt nach Laatsch 1300hm. Unten im Tal stand die Hitze, was uns veranlasste etwas gemütlicher die letzen 13km der Tour anzugehen (Laatsch, 31° C, die Frisur sitzt immer noch! :-)) Auf diesen galt es noch  400hm über Munstair zu unserem Zielort St. Maria (wieder in der Schweiz) zu bewältigen.
Tourdaten im Detail: 69km, 2100hm, 4-5 Liter Wasserverbrauch pro Kopf…

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den Fahrern der letztjährigen Alpenüberquerung bedanken, die uns die Tourdaten mitsamt den bis dato sehr tollen Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und uns auch sehr viele Tipps gegeben haben. DANKE!!!  

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Die alternative Alpenüberquerung: Tag 1 – Einfahren

Um 3 Uhr Morgens machten sich 6 Biker auf den Weg in die Berge. Nach ausgiebigem Frühstück in Vöhringen ging es weiter nach Grainau und um 11 Uhr saßen wir im Sattel. Bei Kaiserwetter (Grainau 28° – die Frisur sitzt 🙂 (Beweisfoto siehe unten)) fuhren wir zum Eibsee. Ein mutiger Biker wagte nach Zehentest den Sprung ins kalte Nass , musste jedoch feststellen, dass die Wassertemperaur 1m vom Ufer entfernt ca. 15° kälter war…
Auf der nächsten Berghütte wurde die Traumaussicht auf die Zugspitze genossen (der ein oder andere Biker genoss auch noch andere Dinge auf der Hütte) und anschließend die Fahrradtour in Ehrwald nach 30km und 1000hm beendet.
Dass einige Biker noch nicht ausgelastet waren konnte man daran erkennen, dass sie sich Ihrer Pfadfindergene besannen und einer älteren Dame kurzerhand den Rasen im Vorgarten mähten. Der Heiratsantrag wurde elegant überhört, während man auf die Einladung zum „Kurzen“ nach dem Abendessen noch nachkommen wollte…
Ein toller Tag ging somit zu Ende und die Vorfreude auf die Uina-Schlucht war in allen Köpfen.

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