Ausgerechnet die 14. Rekordauflage des Black Forest Ultra Bike-Marathon in Kirchzarten erwies sich am heutigen Sonntag als die extremste aller Zeiten: Denn die 4.779 Starter – 5.174 waren gemeldet – erwartete die wohl fiesesten Umstände: Hagelschauer sorgten in Bärental/Altglashütten für teilweise schneebedeckte Abschnitte. Dazu Temperaturen von gerade mal vier Grad Celsius. Obendrein noch ein heftiger, böiger Wind. Der Schwarzwald zeigte den Teilnehmern des größten Mountainbike-Marathons in Mitteleuropa zum allerersten Mal seine ganz brutalen Seite So beschreibt der bestens organiserte Veranstalter das diesjährige Bike-Event 2011 von Kirchzarten. Berichte wie auch Bildmaterial und Kommentare folgen in Kürze !!!
Ja das war er, der Ultra Bike-Marathon von Kirchzarten. Ein Langstreckenmarathon mit angemeldeten 865 Männern und 46 Frauen am vergangenen Wochenende in vorausgesagter Autobahnkategorie. Alles kam jedoch anders als erwartet. Die am Morgen herrschenden Temperaturen im zweistelligen Bereich ließen trotz vorausgesagter feuchter Witterung den letzten Funken Hoffnung nicht schwinden. So machten sich acht Teilnehmer des TuS- Peterberg (ein Biker aus der Abteilung Sonnenschein mußte an den Start geschleppt werden) auf die Ultra-Marathon Strecke von 116 km und 3150 hm und ein Marathon-Biker auf die 78 km und 2050 hm Strecke auf den Weg nach Kirchzarten. Pünktlich erfolgte der Start und aussichtsreich fuhren die motivierten und bestens vorbereiteten Biker zielorientiert. Wegen der miesen Wettervorhersage waren 395 Biker aller Distanzen trotz Anmeldung zu Hause geblieben. Diese waren wohl vom lieben Gott gewarnt. Schon nach 800 hm kam die Überraschung. Hagelschauer, Schneetreiben und Böen sorgten für einen Temperatursturz auf 4 Grad. Das Equipment vieler rennorientierten Biker ließ bei diesen äußerst widrigen und unerwarteten Bedingungen zu wünschen übrig. So musste auch unser erprobter Hamburg-Marathon-Läufer aus Bliesen leider wegen extremer Auskühlung nach 68 km mit der auf Platz eins liegenden weiblichen Ultra-Marathon-Teilnehmerin Vorlieb mit den Wolldecken und der hilfsbereiten DRK-Crew sowie einem organisierten Rücktransport mit weiteren 180 Langstreckenbiker Vorlieb nehmen. Die anderen Teilnehmer motivierten sich gegenseitig, schalteten mit den Handballen und kämpften gegen die widrigsten Wetterverhältnisse, die der Schwarzwald überhaupt zu bieten hat und die vielfach aufgeweichten, schlammigen Bodenverhältnisse sowie eisigen Temperaturen Kilometer für Kilometer , dem unscheinbar zu erreichenden Ziel entgegen. Die Stimme eines Zuschauers am Wegesrand: Ihr könnt ruhig lächeln; schließlich macht ihr das freiwillig!; ich habe noch nie so viel Idioten zeitgleich gesehen, wirkte nicht sonderlich motivierend. Aber dennoch konnte man anschließend bei den angesprochenen Bikern ein Lächeln an der unter einer dicken Dreckschicht schmerzverzerrten Gesichtsbacke feststellen. Sehr angenehm und außergewöhnlich waren die Brillenputzhelfer und die kurzfristig eingerichteten Bike-Waschmöglichkeiten an den Verpflegungsstationen. Sie verhinderten zumindest für die nächsten 3 – 5 km die Fahrt im Blindflug und auch an steileren Steigungen extrem nervende Kettenklemmer und dadurch unvorhergesehene längere Schiebepassagen. Endlich nach längerem Ausschalten von Gehirn und Verstand erreichte man unter vielfachem Beifall, zahlreichen Glückwünschen und einem bescheidenen Glücksgefühl völlig verdreckt das lang ersehnte Ziel in Kirchzarten. Gewinner ist hier jeder, der bei diesen extrem widrigen Wetter- und Bodenverhältnissen wohlbehalten den Zielbogen durchfahren konnte. Nachfolgend die beachtenswerten Zeiten unserer TuS-Biker:
-Andreas Gross, 6:48 Std.,
-Christian Thome, 6:50 Std.,
-Hermann Backes und Arno Maldener zeitgleich 7:32 Std.;
-Michael Jungmann, 7:36 Std,
-Lothar Frank, 8:01 Std
-Marion Backes und Birgit Kaufmann zeitgleich 9:20 Std.
-Rudi Niehren, Marathondistanz 5:26 Std.
Überaus toll ist vor allem die Leistung von unserer weiblichen Crew Birgit und Marion hervorzuheben, die mit Platz 29 das größte Ultra-Rennsportereignis Mitteleuropas beendet und durchgestanden haben. Da geht selbst nach dieser großen Distanz noch ein echtes Lächeln über die Lippen. Ein Riesenerfolg und großes Kompliment!!