Unerschrocken und der Hitze trotzend machten wir uns vor einer Woche mit sechs mehr oder weniger „Kojak-Cruiser“ auf den Weg, in die bisher von uns unbefahrenen Landeshauptstadt. Doch nachdem das Tagesziel Saarbrücken ausgegeben wurde, verabschiedeten sich zwei „Profi-Cruiser“ aus Thalexweiler, bereits in Illingen. Nein nicht die lange Distanz schreckte sie, sondern eher, dass die Beiden gerade erst aus Saarbrücken angereist waren (mit dem Fahrrad natürlich). Und an einem Tag zweimal nach Saarbrücken mit dem Rad, das musste dann ja auch nicht mehr sein. Sie hatten unser Verständnis. Auch unser „Jungrennradfahrer“ verabschiedete sich in Illingen, denn er hatte schon morgens „geblotzt“ und wollte nur noch ein bisschen mit uns mitfahren.
So fuhren wir zu Dritt und ab Illingen übernahm unser „Auswärtsguide“ mit den Worten „Ich kenn da einen guten Weg nach Merchweiler, da müssen wir nicht den Galgenberg hoch“, die Führung. Was er aber verschwieg, der „gute Weg“ war mindestens doppelt so lang und hatte etliche Höhenmeter mehr, aber egal der Weg war das Ziel. So dachten wir auch, als wir uns zwischen Bildstock und Quierschied entscheiden mussten und dann feststellten, dass die Wegführung nach Saarbrücken über Landstrassen nicht ganz so einfach ist, als über die A1.
So war es auch schon 20:10 Uhr, als wir an der Shell Tankstelle nähe Westspange unsere Wasservorräte auffüllten. Der Tankwart sah unser TuS Trikot und wollte wissen, ob wir auch wirklich vom Peterberg kommen, das wäre doch bestimmt 60 km entfernt. „Fast“ war unsere Antwort und er hatte auch wirklich gut geschätzt, denn bis dahin standen schon 59 km auf dem Tacho. Nachdem wir noch ein wenig mit ihm geplaudert hatten und ihm unsere weitere Route geschildert hatten, schaute er nur ungläubig oder vielleicht auch mitleidig.
Also machten wir uns über Völklingen, Saarlouis, Lebach auf den Heimweg ins Tennisheim, wo wir um 22:10 Uhr, zu unserer bis dato längsten Tour eintrafen.
Tourdaten: 117 km
Durchschnitt: 29,1 km/h
Aufstieg: 902 m
Im Tennisheim angekommen, fuhren wir unsere Tour nochmals im Kopf ab und schnell wurde uns klar, dass wir schon mit Merzig, Wadern, St. Wendel, Saarlouis, Neunkirchen, Saarbrücken und Völklingen alle Kreisstädte des Saarlandes befahren hatten. Alle,…..außer die Bierstadt Homburg !! Also das Ziel für die nächste Tour war klar, Homburg, auf jeden Fall Homburg musste es sein.
Und mit diesem Ziel vor Augen machten wir uns diesmal zu viert auf. Aus den Fehlern der letzte Woche gelernt, gab es diesmal sogar einen im Voraus fest ausgearbeiteten Plan (sowohl in Papier als auch in digitaler Form). Über Gronig, Bliesen im Blindflug durch St. Wendel, den Hügel nach Werschweiler hoch und dann durch Kojak-Cruiser Neuland. In der doch recht hügeligen Landschaft sagen wohl Orte wie Dörrenbach, Lautenbach, Waldziegelhütte nur den wenigsten mehr was. Und so ging es über Waldmohr nach Homburg.
Sie haben ihr Ziel erreicht !!
Aber für immer dort bleiben wollte natürlich auch niemand und nach einer kurzen Stärkung an der Shell Tankstelle ging es über Bexbach nach Neunkirchen. Weiter über Merchweiler…..diesmal den Galgenberg runter (wo uns ein vorausfahrender PKW mit 50km/h einbremste, dafür nochmals einen besondern DANK an die Spassbremse)…..über Illingen, Dirmingen, Eppelborn, Bubach, Aschbach, Thalexweiler nach Sotzweiler. Hier wurden dann noch die letzten Körner bei einem Bergsprinnt verbrannt. Gemütlich über die Lach und die Drehmühle zum Tennisheim, wo wir um 21:50 Uhr eintrafen.
Tourdaten: 104 km
Durchschnitt: 29,0 km/h
Aufstieg: 1190 m
Für uns alle ist es immer noch verwunderlich, wie schnell man mit dem Rennrad in jeder größeren saarländischen Stadt ist und wie groß unser Aktionsradius nach Feierabend geworden ist.
Ich schlage vor, als nächstes nehmen wir uns die Pfalz vor……..zumindest den Südwesten. 😉
Hi, mir scheint, was im MTB-Bereich die Friedhöfe sind, sind im RR-Bereich die Tankstellen!?. Es hört sich schon fast an als hättet Ihr einen Kooperationsvertrag mit Shell. Schöner Bericht! LG