Transalp: Vom Pfitschertal zum Monte Grappa

In der zweiten Juliwoche starteten Biker des TUS Peterberg, der Bikefreunde Höchsten, sowie angehende Profifahrer zu einer Alpenüberquerung durch die Dolomiten. Die Tour führte in 6 Tagesetappen vom Pfitschertal südlich des Brenners nach Bassano del Grappa in der venezianischen Tiefebene.

 

1. Tag: Über das Pfunderer Joch zur Rodenecker Alm
(65 km / 2380 Höhenmeter)

Die erste Etappe startet mit einem Paukenschlag. Von unserem Hotel in Kematen lassen wir die Räder wenige Meter ins Tal rollen und stehen direkt vor dem steilen Aufstieg zum Pfunderer Joch, das 1200 Höhenmeter über uns liegt. Der Weg bis zur Großbergalm auf 2000 m führt gnadenlos steil nach oben. Anschließend wird es wieder etwas flacher, bis uns im oberen Teil des Aufstiegs einige Schnee- und steile Geröllfelder erwarten, die schiebend oder tragend überwunden werden müssen.

Am Joch werden wir durch ein mächtiges Schneefeld begrüßt, das sich weit ins Pfunderer Tal erstreckt. Die ersten 200 Höhenmeter bremsen wir die Bikes nach unten, bis der Schnee den Pfad freigibt, der uns hinunter ins Tal bringt.

Ab Vintl folgen wir der Rienz durch das Pustertal bis Kiens. Nach einer kurzen Pause starten wir den langen Aufstieg zur Rastnerhütte auf der Rodenecker Alm.

 

2. Tag: Über die Lüsner Alm und die Fanes Hochebene nach Cortina d´Ampezzo
(84 km / 2120 Höhenmeter)

Am Morgen starten wir die zweite Etappe in Richtung Lüsner Alm. Über Pisten und Singletrails führt der Weg weiter über Jakobsstöckl, Wieseralm und Col Dal Lé nach Zwischenwasser. Nach einer schnellen Abfahrt auf Teer geht es weiter nach St. Vigil.

Bei der anschließenden Auffahrt durch das Rautal zur Fanes Hochebene versagt plötzlich bei einem unserer Fahrer der Freilauf. Zum Glück gibt es in St. Vigil einen Fahrradladen. Hier bekommen wir neues Laufrad. Durch die Panne verlieren wir eine knappe Stunde und gewinnen 200 zusätzliche Höhenmeter!

Am Ende des Rautals beginnt die steile Auffahrt zur Fanes Hochebene: eine Traumlandschaft, die als eines der schönsten Mountainbike-Reviere der Alpen gilt. Südlich des Limojochs biegen wir ab in Richtung Cortina d’Ampezzo. Über eine grob geschotterte Abfahrt und einige steile Schiebepassagen bergauf erreichen wir einen Höhen-Trail auf dem wir einen schönen Blick auf unser heutiges Etappenziel haben: Cortina d’Ampezzo.

 

3. Tag: Über die Forcella Ambrizzola nach Alleghe
(33 km / 1460 Höhenmeter)

Gleich nach dem Frühstück beginnt der Aufstieg zur Forcella Ambrizzola. Der erste Teil verläuft auf einer Schotterpiste mit mehreren steilen Rampen. Anschließend beginnt ein Trail, auf dem wir die Passhöhe der Forcella Ambrizzola und schließlich das Rifugio Citta di Fiume erreichen. Nach kurzer Mittagsrast geht es über Schotter und etwas Teer weiter ins Skigebiet von Alleghe. Über die 800 Höhenmeter lange Trailabfahrt des Civetta-Superbike-Marathons fahren wir hinunter nach Alleghe.

 

4. Tag: Über Passo di Valles, Val Venegia und Passo Rolle nach San Martino di Castrozza
(55 km / 2140 Höhenmeter)

Über schnelle Teer- und Schotterwege fahren wir zunächst zum Passo di Valles. Nach der Abfahrt vom Pass beginnt die Bilderbuch Schleife ins Val Venegia. Die Runde durch das Val Venegia ist durch das Panorama der Pale di San Martino schon seit langem zu einem Dolomitencross-Klassiker geworden. Der folgende Anstieg zum Rifugio Sabatini vergeht wie im Flug. Vom Rifugio Sabatini folgt die Abfahrt über den Passo Rolle nach San Martino di Castrozza.

 

5. Tag: Über die Forcella di Calaita und den Passo Brocon nach Rocca
(98 km / 1950 Höhenmeter)

Heute steht Kilometerfressen auf dem Programm. Nach einer kurzen Schiebepassage in das Hochtal des Lago di Calaita rollen die Räder über Kies und Schotter über den Passo Brocon zum Ort Rocca am Lago di Corlo.

 

6. Tag: Über den Monte Grappa nach Bassano del Grappa
(56 km / 1840 Höhenmeter)

Vom Lago di Corlo starten wir unser gewohntes Morgensportprogramm zum annähernd 1500 Höhenmeter höher liegenden Gipfel des Monte Grappa. Die Stimmung im oberen Bereich des Berges wirkt aufgrund des aufziehenden Nebels etwas gespenstig. Nach einer kurzen Einkehr im Rifugio Bassano auf dem Gipfel beginnt die Abfahrt über Trails, die vor 100 Jahren im Gebirgskrieg als Militärstraßen und Frontsteige in den Fels gesprengt wurden. Auf den teilweise nur handtuchbreiten Pfaden entlang den Bergflanken sind Stürze verboten, da sie nicht selten im freien Fall enden. Im unteren Bereich des Berges geht der Pfad wieder in einen Weg über, auf dem wir unser Ziel Bassano del Grappa erreichen.

Den anschließenden Grappa in einer Kneipe am Brenta-Ufer haben wir uns verdient!

Fazit:

Eine Tour ohne langes Ein- und Ausrollen mit bizarren Bergen, spektakulären Felsformationen, grandiosen Panoramen und traumhaften Singletrails.

3 Gedanken zu „Transalp: Vom Pfitschertal zum Monte Grappa

  1. Alle Achtung!!,

    da wird man ja richtig neidisch.
    Toller Bericht, wunderschöne Bilder.
    Da macht das Arbeiten bei „sommerlichen“ Temperaturen
    wieder doppelt Spaß)))))Grins.

    Gruß aus Kölle.

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