Am 26.6.2010 machten wir uns, alles gut verpackt in einem Bus (7 Biker, 7 Bikes in einem Mercedes Sprinter, sehr empfehlenswert) auf den Weg Richtung Süden, Sonne und Berge, denn die galt es in der folgenden Woche zu erglimmen und zu überqueren. Zum Einradeln gab es auch schon am Nachmittag die erste Tour in der Zugspitzregion an dem wunderschönen Plan- und Heiterwangsee vorbei, zurück zum Cube-Hotel wo man die letzten Höhenmeter im Haus bis zu den Zimmern zurücklegen kann.
Biberwier – Pfunds
Etwas verspätet, aber reich beschenkt, denn im Hotel war das Women’s Camp der Zeitschrift Mountain-Bike und es gab Radschuhe, Rucksäcke, Brillen usw zum Testen speziell für Frauen (das ließ sich der Hausfrauenverein natürlich nicht entgehen) ging es auf die erste Etappe von der ich nicht soviel berichten kann da ich an diesem Tag Busfahrer war und meiner Gruppe von Pfunds aus am schönen, sehr grünen Inn entlang entgegenradelte. In Landeck beim Mittagessen waren wir wieder alle komplett, über die stellenweise tückische Via Claudia Augusta (Roman Highway), landeten wir pünktlich zum Deutschlandspiel in Pfunds im Highländer.
Pfunds – Santa Maria
Von dem sportlichen Erfog der deutschen Nationalmanschaft beflügelt, wurde wieder auf der römischen Autobahn Richtung Schweiz gebiket. Bei der Festung Finstermünz löste sich plötzlich unsere Via Claudia im grünen Nichts auf und wir mussten ganz nach der Art unserer Alternativen Donnerstagtouren die Räder schieben und tragen. Dank Roland waren unsere Waden Brennessel resistent und die Arme trainiert so dass wir die kleine Klettereinlage wohlbehalten meisterten. Über Scoul, S-charl und den Pass Costainas (2251hm) gelangten wir ins Unterengadin nach Santa Maria, wo zu unser Überraschung Busfahrer Ferdi einen Kasten Erdinger im Bach kalt gestellt hatte.
Santa Maria – Arnoga
Nach einer erholsamen Nacht in unserer urigen Unterkunft und einem schweizer Bio-Frühstück sausten wir nach Müstair um noch schnell das Unesco Weltkulturerbe die Kapelle Karls des Grossen zu besichtigen. Langsam gingen wir die ersten Höhenmeter auf dem Weg nach Alpmora an, denn wir wussten, dass eine Menge davon folgen werden. Der nicht ganz einfache Abstieg erfolgte über rutschige Schotter und Schneefelder. Am Lago di San Giacomo wurde wir diesmal von Vera und Herri mit schneegekühltem Erdinger empfangen. Erfrischt konnten wir so nach Arnoga rollen.
Arnoga – Le Prese
Durch italienische Pasta, Bresaola, Panna Cotta usw gut gestärkt gings direkt vom Hotel auf die Piste. Heute stand das Val Viola und damit der höchste Punkt der Tour (2538hm) auf dem Programm. Zum Eingewöhnen gab´s am Anfang noch gut zu fahrendes Gelände später wurde es immer steiniger und steiler. Der Abstieg war ein besonderes Highlight von dem wir unseren Enkeln noch berichten werden. Richtig idyllisch wurde die Strecke ab dem Lago da Val Viola. Da wir in der Mittagspause noch nicht richtig müde waren, entschlossen wir uns noch über den Berninapass (2323hm) zu radeln. Der Abstieg erfolgte nun über 1200hm und Traumwege nach Le Prese.
Le Prese – Colico (Comer See)
Für die letzte Etappe unserer Alpenüberquerung gab´s noch ein besonderes Leckerli. Von Le Prese aus fuhren wir mit der Räthischen Bahn (Unesco Weltkulturerbe) wieder auf den Berninapass. Dort erwarteten uns 2200hm, über St Moritz und den Majolapass bergab (super). Durch den Gewitterhimmel und durch die etwas schwierige Wegfindung in Italien unter Zeitdruck geraten erreichten wir nach 115km um 19:30 den Comer See. Gefeiert wurde bei italienischer Lifemusik in der Eisdiele von Colico.
Abschließend die Worte des Alpencross-Pioniers Achim Zahn:
„ÜBER JEDEN BERG FÜHRT EIN WEG“
und DIESER WEG war unser Ziel :-))
Vielen Dank für den tollen Reisebericht! Scheint eine klasse Tour gewesen zu sein…
Und an jeder Ecke Kaltgetränke deponiert zu haben zeugt von einer guten logistischen Leistung 🙂