Am Mittwoch, 7.9.2011 fanden sich 4 Kulturinteressenten und radelten die „Stahlharte Lebacher Eier, Bohnentaler Bones Schmelz-Tour“, die Vierte Tour de Culture 2011. Das „heiße“ Früh-Herbstwetter ließ zu wünschen übrig und es war wieder einmal ein Abend, der Einem (oder Einer) die Kleiderwahl nicht leicht machte. Die kurzen Hosen des Guides waren so und so „voll daneben“ und er fror (saarl. = „frierte“) fürchterlich an den spitzen Knien.
So radelten die besser ausgestatteten Rudi (der Dauerradler, war in der Woche zuvor nahezu jeden Tag on Tour), Marion und Vera in Richtung Süden, der Sonne entgegen. Bei Rümmelbach kam es zur ersten kulturellen „Einspielung“ – wer hat schon mal vom „Rümmelbach – Humberg – See“ gehört, ein nach unserem kleinsten Lebacher Ort benannter See im Zeitalter des Perm (vor ca. 280 – 240 Mio. Jahren), der 3 x größer war als der Bostalsee, ehm, sorry: Bodensee. Denn er reichte bis nach Bad Kreuznach (Humberg), wo heute unsere „Vereins-Wein-Gourmets“ hinbiken (s. 5.9. u. a.).
Und eben darin entstanden die „Lebacher Eier“, so genannte Toneisensteine, die bis 1868 zwischen Gresaubach und Rümmelbach vornehmlich gegraben wurden. Den heute verwunschenen Ort, wo man immer noch die über Tage gelegenen Gruben findet, haben wir natürlich gefunden. Und ab dort gings immer wieder steil den Berg rauf, was stahlharte Waden erforderte. Im Schmelzer Forst fanden wir einen Kohlenmeiler, eine 360 Jahre alte Eiche, weitere Erzlagerstätten und die alte Schmelze, die man am Besten von der Kapelle aus betrachten kann.
Die Geschichte der Eisenverhüttung in unserer Region war so spannend, dass uns bald die Nacht ummantelte und wir radelten zum Ersten mal 2011 mit Licht nach Hause. Nachdem der Wind aufhörte zu bliesen/blasen, und die Knie wieder wärmer wurden, ließen wir uns auch noch im Gässje nieder. Nur bzgl. der Geschichte und Namensgebung des Bohnentals, konnten wir Kulturtreibenden uns letztendlich nicht einigen. Kommt der Name von den „Saubohnen“, die die Armen, weltabgewandt lebenden Urvorderen essen mussten, um nicht verhungern zu müssen? Oder waren die „Lebacher Eier“ im Bohnental „bohnenförmig“, wie ein paar wenige Historiker behaupten? Der Guide glaubt an letztere Version.
Jedenfalls, waren wir zwar Wenige, aber ob Männlein oder Weiblein – 4 Stahl- und Nachtharte Biker!
Im Oktober ist noch eine letzte „Tour de Culture“ über die Halden des Saarkohlenwaldes und durch den Urwald vor den Toren der Stadt geplant – an einem Sonntag! Wer Lust hat mitzufahren, möge sich schon mal per Kommentar äußern. Und ggf. einen Wunschtermin nennen!